Die Psychophanie entstand in den 90 iger Jahren durch die französische Logopädin Anne - Marguerite Vexiau.
Während ihrer Arbeit mit der "Gestützten Kommunikation", einer Methode die sich an Menschen ohne Sprachfähigkeit richtet, entdeckte Anne - Marguerite Vexiau eine Kommunikationsebene zwischen Unterbewusstsein zu Unterbewusstsein, die in der Lage ist unbewusste seelische Strukturen zur Sprache zu bringen.
Sie erkannte sehr schnell den therapeutischen Wert dieses Prozesses bei der Erkundung seelischer Belastungen eines jeden Menschen. Anne-Marguerite Vexiau nannte diese Kommunikationsform "Psychophanie" aus dem griechischen Psyche - Seele und phan - enthüllen, ans Licht bringen.
Heute wird die Psychophanie, vorwiegend in Frankreich, von Psychotherapeuten bei der Klärung seelischer Belastungen erfolgreich hinzugezogen.In Deutschland hingegen ist sie noch weitgehend unbekannt. ( Philipe Sieca: La communication d'inconcient à inconcient: une nouvelle écoute therapeutique")
Die Psychophanie ist in erster Linie eine Begegnung mit sich selbst - mit jenem Teil von uns, der nicht so einfach zugänglich ist:
Basierend auf einem Dialog von Unterbewusstsein zu Unterbewusstsein zwischen Klient und Therapeut, entsteht ein durch den Therapeuten geschriebener Text:
Die Worte sind frei von gedanklicher Zensur und erzählen von der Art und Weise wie wir funktionieren, von inneren Widerständen, unbewussten Blockaden, alten Verletzungen, übernommenen unbewussten Lebensschemata. Es ist als ob eine höhere Instanz unseres Selbst sich in uns und über uns ausspricht.
Indem wir uns mit diesem Teil in uns verbinden wirkt die Psychophanie dynamisierend auf das Gewahr-Werden der Belastungen und ordnend und erleichternd auf die Seele. Sie ist ein wirkungsvolles, tief gehendes therapeutisches Mittel, das aber stets den individuellen Rhythmus respektiert. D.h. aber auch, dass nichts zur "Sprache" kommt wofür ich augenblicklich nicht die Kraft habe. Insbesondere Menschen, denen es von sich zu erzählen schwer fällt, empfinden diese Vorgehensweise als erleichternd.
Der entstandene Text wirkt entlastend, hilft die uns eigenen Verhaltensweisen besser zu verstehen, uns selbst neu zu begreifen und ermöglicht Aspekte des Lebens, so wohl für uns selbst, als auch im Verhältnis zu unseren Mitmenschen positiv zu beeinflussen.
Im Anschluss an die Sitzung besteht Raum, um das Entstandene im Gespräch zu vertiefen. Der Text ist Eigentum des Klienten.